Erschaffe Deine grüne Oase

Erschaffe Deine grüne Oase

Das Thema Erholung in der Natur, sei es beim Gärtnern, Wandern oder einfach nur sitzend auf einer Bank, begleitete mich in den letzten Wochen stark.

Warum ist dieses Thema so aktuell?

Liegt es daran, dass es Frühling geworden ist?
Oder dass die Menschen vermehrt spüren, wie sehr ihnen Pausen, Natur, Erholung guttun?

Weg von Reizüberflutung, Stress und Leistung und sich erlauben, einfach mal nichts zu tun und den Geräuschen der Natur zu lauschen?
Vielleicht bin ich persönlich auf dieses Thema sensibilisiert, weil ich mehrheitlich im Camperbus an wunderschönen Stellplätzen stehe und auch mein neues Angebot «Lebe Deinen TraumAlltag» in der Natur stattfindet?

Wie auch immer, ich nehme es als Anlass, einen Blogbeitrag darüber zu schreiben.

Innere Prägung und äussere Leistung

Sehr viele Menschen sind in einem Hassel, dies spüre ich auch immer wieder in meiner Arbeit sehr stark.
Hier ein Beispiel von einer ehemaligen Kundin, welche sich lange Zeit gefangen fühlte in all ihren Verantwortungen und Verpflichtungen. Ein Zustand, der eine schwerwiegende Dynamik annahm. Wir nennen sie hier einfach mal Frau Senn.

Frau Senn arbeitet wie eine emsige Ameise. Und dies schon ihr Leben lang. Sie macht und tut, nichts ist ihr zu viel. Sie ist für alle da, sagt nie nein und will es allen recht machen. Frau Senn führt dieses Verhalten seit Jahrzehnten so fort, sie kennt nichts anderes. Da sie nicht nein sagen kann, wird sie sehr oft und immer wieder von Mitmenschen für alles Mögliche angefragt.

Eigentlich spürt Frau Senn schon seit längerem, dass etwas nicht stimmt. Sie fühlt sich unwohl, gereizt und unverstanden. Körperliche Symptome nehmen zu.  Sie ist sich aber sicher, dass sie sich diese Symptome nur einbildet. So schlimm wird es wohl nicht sein.

Der äussere Druck von Arbeit, Familie und Verein ist vorhanden. Bei ihrem Arbeitgeber fanden Umstrukturierungen statt. Sie übernahm intern eine Abteilungsleitung, war aber von Anfang an damit überfordert. Es kam zu Fluktuationen und die Aufgaben der freigewordenen Stellen wurden zusätzlich auf die Anwesenden übertragen.

Frau Senn ist geschieden, hat die beiden Kinder von klein auf alleine grossgezogen und arbeitete bereits in einem 60%-Pensum, auch als die Kinder noch klein waren. Im Turnverein ist sie Leiterin, was sie eigentlich gerne macht, aber auch immer mit Vorbereitungen und Anwesenheit einhergeht. Hinzu kommt der innere Druck, alles perfekt machen zu müssen, sich keine Fehler zu leisten, um ja nicht kritisiert zu werden. Wer möchte sich schon eine Schwäche anmerken lassen und sich womöglich dadurch unbeliebt machen, nicht wahr?

Aber warum kommen nebst Kopf- und Rückenschmerzen nun auch noch hoher Blutdruck, Magenbeschwerden und Schlafprobleme hinzu? Das kann doch gar nicht sein. Und der Zeitpunkt ist denkbar schlecht, hat sie doch gerade momentan so viel zu tun. Dann plötzlich zeigt sich ein lästiger Schwindel, welcher sich trotz Behandlung nicht bessert.

Frau Senn hört nicht auf ihren Körper, will die Symptome nicht wahrhaben, reisst sich zusammen und arbeitete mit allerletzter Kraft weiter. Die permanente Überlastung fordert schlussendlich ihren Tribut. Der Leidensdruck ist zu gross und plötzlich geht gar nichts mehr: Frau Senn erleidet während der Arbeit einen Zusammenbruch. Die Diagnose: Erschöpfungsdepression.

Frau Senn wird krankgeschrieben. Es folgt ein Klinikaufenthalt in einer Reha-Klinik. Die Therapien tun ihr gut und nach 6 Wochen darf sie wieder nach Hause, wird aber weiterhin krankgeschrieben.

Stoppen, bevor es zu spät ist

Sich frühzeitig vor einer Erschöpfung zu schützen ist vergleichsweise einfach im Gegensatz zu sich von einem manifestierten Verlauf einer Erkrankung zu erholen. Doch wie können wir eine Erschöpfung frühzeitig erkennen? Erste Anzeichen können Unzufriedenheit, Reizbarkeit und Schlafprobleme sein. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, können sich die Symptome hin zu Interesselosigkeit, Rückzug, sich gelähmt und ausgeliefert fühlen steigern. Jegliche Hoffnung auf Besserung kann so verloren gehen.

Doch gehen wir nochmals ganz zum Anfang zurück. Schon bevor sich erste Anzeichen von Erschöpfung zeigen, sollten wir uns unbedingt Pausen gönnen.
Ich nenne diese:

Grüne Oasen

Meistens sind wir uns gar nicht bewusst, wie anstrengend unser Lebensstil und unsere Arbeitsweise für unser Gehirn sind. Die Reizüberflutung stresst unser gesamtes System und schwächt dieses immer mehr. In der Natur fallen diese permanenten Reize von aussen weg und wir können uns erholen.

Reflexion der eigenen Situation

In dieser ruhigen und erholsamen Umgebung können wir uns bewusst werden, wie es so weit kommen konnte. Was treibt mich an? Welches sind meine inneren Überzeugungen und Werte? Bin ich auf Leistung getrimmt? Was ist mir wirklich wichtig? Wie will ich leben?

Bei Frau Senn war zum Beispiel viel Ehrgeiz mit dabei. Sie glaubte, dass Leistung Anerkennung bedeutet und mit Liebe zu tun hat. Liebe kannte sie aus ihrer Kindheit kaum. In ihrer Jugend musste sie sehr viel arbeiten, auf dem Bauernhof mithelfen und auf die kleinen Geschwister aufpassen. Für Spiel, Spass oder Erholung blieb wenig Zeit. Frau Senn hat einen älteren Bruder, welcher Karriere machte. Ihm nachzueifern, um auch als gut und wertvoll zu gelten, veranlasste sie unbewusst, sich immer mehr anzutreiben.

Einige besonders prägende Erlebnisse liessen ihre Überzeugungen wachsen: Ich genüge nicht. Streng dich an. Ich muss funktionieren. Nur wer leistet, ist etwas wert. Ich muss für andere da sein.

Frau Senn und ich haben gemeinsam besprochen, wie die weitere Genesung zu Hause verlaufen kann. Wie kann sie die Tage gestalten? Wieviel Energie wofür einsetzen? Was will sie wirklich? Am effektivsten ist es, an den Glaubenssätzen zu arbeiten. Zu wissen sie genüge, auch wenn sie noch krankgeschrieben war, war für Frau Senn gar nicht so einfach und mit dem Gefühl «versagt zu haben» verbunden.

Die noch grössere Herausforderung war jedoch, sich freie Zeit einzuplanen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Frau Senn lernte, «grüne Oasen» einzuplanen, in die Natur zu gehen und Atemübungen durchzuführen. Sie zählt beim Einatmen auf 4, hält die Atmung für 7 Sekunden an und beim Ausatmen zählt sie auf 8 (dies ist die sehr bekannte 478-Methode für Tiefenentspannung). Diese Übung führt sie morgens und abends durch. Das Zählen unterbricht das Nachdenken über die Vergangenheit und über die ungewisse Zukunft. Kommen Gedanken hoch, so nimmt Frau Senn diese wahr, lässt sie jedoch wieder gehen und konzentriert sich weiter auf die Atmung.

Es besteht ein wichtiger Kontakt zu Freundinnen, welche Verständnis zeigen und sich mit gut gemeinten Ratschlägen zurückhalten. Zu ihren beiden erwachsenen Kindern hat sie ebenfalls einen guten Draht.

Frau Senn hat in der Zeit vor ihrem Zusammenbruch nicht mehr regelmässig gegessen und hauptsächlich Fertigprodukte konsumiert. Sie hat auch dementsprechend zugenommen. Nun achtet sie auf eine gesunde Ernährung, kocht wieder selber und nimmt sich die Zeit zum ruhig essen. Dabei richtet sie sich nach der bewährten Lebensmittelpyramide und macht Intervallfasten (d.h. 12h keine Nahrung zu sich zu nehmen).

Frau Senn hat sich nur ganz langsam erholt. Ihr Körper benötigte viel Zeit und Ruhe und die Alltags-Betätigungen musste sie ihrem Gesundheitszustand anpassen. Die Genesung erstreckte sich über Monate. Frau Senn hat auf schmerzliche Weise gelernt, sich selber ernst zu nehmen, für sich und die eigenen Bedürfnisse einzustehen und endlich die 4 Buchstaben auszusprechen.
Das Wort NEIN ist unabdingbar, um sich vor Überforderung zu schützen und sich in gesunder Weise abzugrenzen.

Wie gut schaust Du zu Dir?

Wie schützt Du Dich vor Erschöpfung? Gönnst Du Dir genügend Erholung? Was für Strategien hast Du, um Stressreaktionen zu reduzieren? Kannst Du auch einfach mal die Seele baumeln lassen?

Tust Du in Deinem Job und Deiner Freizeit wirklich das, wofür Du brennst, was Dich befriedigt und glücklich macht? Alles andere wird auf Dauer nicht funktionieren, glaube mir.

Hast Du Mühe, Dir diese Eigen-Zeit zu nehmen? Hast Du das Gefühl, es sei unmöglich, Dir grüne Oasen einzuplanen? Du weisst nicht wie vorgehen, planen und umsetzen?

Hier mein Wochenplan für Dich, als Geschenk und Hilfsmittel. Plane Dir am besten mit grünem Stift Deine freie Zeit bewusst ein:

https://claudiajost.ch/wp-content/uploads/2023/01/Wochenplan_Claudia-Jost.pdf

Tipps an Dich:

  • Plane Dir täglich mindestens eine Pause ein.
  • Gehe an einen ruhigen Ort, wo Du Dich wohlfühlst.
  • Atme tief und bewusst oder führe die 478-Methode durch.
  • Wirst Du überschwemmt von Anfragen für alle möglichen Dinge? Dann sage freundlich, aber bestimmt auch mal Nein. «Danke für die Anfrage, doch mit fehlt zurzeit die Zeit, Lust, Motivation, Energie oder einfach das Interesse dazu».

Denkst Du von Dir, Du bist es Dir nicht wert?

Dann lass uns gemeinsam darüber sprechen.
Mit für Dich geeigneten Mitteln stärken wir Deine Selbstakzeptanz, Deine Einstellung zu Dir selber und holen Deine für Dich so wichtigen Werte an die Oberfläche.
Denn manchmal sind es alte seelische Verletzungen, welche uns so stark blockieren, uns von uns selber fernhalten und uns nicht mehr spüren lassen. Diese schälen wir gemeinsam heraus und lösen sie auf.

Wie das geht? Siehe Dir dazu meine Angebote an oder melde Dich zu einem Online-Event an, dort wirst Du weitere Informationen erhalten.